Leitlinien des Sozialunternehmens GSF

Erwerbsarbeit ist in unserer Gesellschaft ein wichtiger Integrationsfaktor. Mit der Erwerbsarbeit sind soziale Kontakte, soziale Anerkennung und Lebenssinn verbunden. Menschen ohne Erwerbsarbeit und ohne Beschäftigung sind gefährdet, an den Rand der Gesellschaft zu rücken. Mit der Strategie der Arbeitsintegration wollen die Sozialen Dienste berufliche und soziale Desintegration bekämpfen.

Klientinnen und Klienten mit entsprechendem Potenzial werden unterstützt, eine Erwerbsarbeit aufzunehmen. Dabei stehen die wirtschaftliche Selbstständigkeit und die Ablösung von staatlichen Regelleistungen im Vordergrund. Unterstützung erfahren aber auch Menschen, welche aus unterschiedlichen Gründen, nicht oder noch nicht in der Lage sind, sich beruflich zu integrieren. Über Beschäftigungsangebote im zweiten Arbeitsmarkt können sie ihre persönliche und soziale Situation stabilisieren, was häufig weitere Entwicklungsschritte möglich macht.

Aufgabenstellung

Ein Sozialunternehmen ist eine soziale Organisation, die Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitsmarktchancen von Arbeitslosen oder von Arbeitslosigkeit Bedrohten mit öffentlicher Förderung und im öffentlichen Auftrag durchführt.

Die wesentliche Aufgabenstellung eines Sozialunternehmens ist die Qualifizierung und Beschäftigung für Menschen mit geringen oder am Arbeitsmarkt nicht verwertbaren Qualifikationen, ferner die Förderung von Beschäftigungsfähigkeit und die Vermittlung in den regulären Arbeits- oder Ausbildungsmarkt.

Die Kernleistungen von Sozialunternehmen liegen im Bereich der persönlichen und beruflichen Qualifizierung, der sozialpädagogischen Begleitung während der Maßnahmen und im Übergang in Beschäftigung durch Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt oder in weiterführende Maßnahmen.

Zielgruppe

Zentrale Zielgruppen der Maßnahmen von Sozialunternehmen sind Menschen in Berufsnot.

Hierzu gehören alle Personengruppen, die arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Insbesondere stehen Personengruppen im Mittelpunkt, die aufgrund ihrer individuellen Vermittlungshemmnisse (Qualifikation, Alter, Gesundheitszustand, familiäre Situation, psychosoziale Problemlagen) einer besonders intensiven Förderung ihrer Beschäftigungs- und Vermittlungsfähigkeit bedürfen.

Zielsetzung

Die Arbeit der Sozialunternehmen zielt darauf, die Teilhabe der genannten Zielgruppen an Erwerbsarbeit zu fördern und deren Abhängigkeit von sozialen Transferleistungen zu überwinden, damit sie ihr Leben selbstbestimmt und eigenständig führen können. Erwerbsarbeit ist somit ein wichtiger Integrationsfaktor unserer Gesellschaft.

Mit Erwerbsintegration ist unmittelbar die soziale Integration verbunden. Ohne soziale Kontakte, soziale Anerkennung und Lebenssinn sind Menschen gefährdet, an den Rand der Gesellschaft zu rücken und dort zu verbleiben. Dabei stehen die wirtschaftliche Selbstständigkeit und die Ablösung von sozialen Transferleistungen wie der Grundsicherung für Arbeitsuchende u.ä. im Vordergrund.

Unterstützung erfahren aber auch Menschen, welche aus unterschiedlichen Gründen, nicht oder noch nicht in der Lage sind, sich beruflich zu integrieren. Über Beschäftigungsangebote im zweiten Arbeitsmarkt können sie ihre persönliche und soziale Situation stabilisieren, was häufig weitere Entwicklungsschritte möglich macht.

Folglich verfolgt das Sozialunternehmen auch das Ziel, mit der Strategie einer Erwerbsintegration die berufliche und soziale Desintegration zu bekämpfen.

Beschäftigung – Qualifizierung – Bildung – Betreuung – Arbeitsvermittlung

In Form einer Arbeitsförderungs– und Beschäftigungsgesellschaft bieten Sozialunternehmen vielfältige Angebote der Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt, um Menschen in Arbeits- und Berufsnot gezielt auf ihrem Weg in eine Beschäftigung oder Ausbildung zu unterstützen und in den unterschiedlichen Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Diese Angebote stehen grundsätzlich allen Menschen offen: unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder Religion. Die pädagogischen Leitlinien des GSF orientieren sich sowohl am klassischen Ansatz der „Hilfe zur Selbsthilfe“ als auch an einer modernen Unterstützung gemäß der Philosophie des „Förderns und Forderns“.

In den Maßnahmen steht der Erhalt und die Weiterentwicklung der persönlichen und beruflichen Kompetenzen im Mittelpunkt. Die praktische Tätigkeit in betrieblichen Zusammenhängen und in arbeitsmarktnahem Rahmen dient der Employability (Beschäftigungsfähigkeit) und damit der Chance auf existenzsichernde Erwerbsarbeit.

Durch begleitende Bildungsangebote wie Sprachförderung, Bewerbungstraining und berufsspezifische Qualifizierung wird die Flexibilität, Kreativität, Kommunikationsfähigkeit, soziale Integration und Teamfähigkeit ergänzend gefördert. Dies erfordert ein intensives Eingehen auf die individuellen Potenziale und Probleme der Arbeitsuchenden und die konkreten Bedürfnisse der Unternehmer/Arbeitgeber.

Durch begleitende sozialpädagogische Unterstützungsangebote und Vermittlungsangebote werden Hilfestellungen bei der Bewältigung persönlicher Probleme, der Stabilisierung des sozialen Umfeldes und der individuellen Lebens- und Berufsplanung gegeben.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die interdisziplinäre Zusammensetzung des Mitarbeiterteams aus den Bereichen Sozialarbeit, Pädagogik und Berufsausbildung sowie dem Handwerk sichert dabei das professionelle Handeln im Sozialunternehmen und den gemeinsamen Erfolg.

Ressource Mitarbeiterschaft

Durch flache Entscheidungshierarchien wird Teamverantwortlichkeit und die Verantwortlichkeit des Einzelnen gefordert und gefördert. Dies sichert ein engagiertes, kreatives Agieren aller Mitarbeiter/innen und erzeugt eine hohe Zufriedenheit.

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Der GSF versteht sich als lernende Organisation, die ihre Prozesse und Prozessergebnisse kontinuierlich reflektiert und den Grad der Zielerreichung evaluiert. Um dies auch weithin zu sichern, hat sie ein Qualitätsmanagement eingeführt. Die Zertifizierung nach AZAV Nr. A1406004 ist ein verpflichtendes Instrument zur kontinuierlichen Verbesserung der beschriebenen Prozesse.

Unser Ziel muss es sein, sich stetig mit allen Kräften dafür einzusetzen, dass sich der Mensch auch künftig u.a. durch Arbeit definieren kann und seine eigene Existenz frei von Transferleistungen selbstbestimmt gestalten kann. Dies kann letztendlich nur durch Vollbeschäftigung mit niedriger Langzeitarbeitslosigkeit verwirklicht werden.

„Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“

(Hermann Hesse)

Ilona Dallmann

Geschäftsführender Vorstand

Meißen, 01.05.2020